Die Gebrüder Montgolfier, Besitzer einer Papierfabrik, kamen im Jahre 1783 durch Zufall, als sie einen Damenunterrock zum Trocknen vor den offenen Kamin hingen, auf das Phänomen des Auftriebes.
   Der Unterrock hob sich nämlich durch die aufsteigende Wärme vom Kamin ab und schwebte kurz durch den Raum. Da der Kamin stark rauchte, nahmen sie an, dass der Rock durch den Rauch entschwebte.
   Da in ihrer Fabrik genügend Papier vorhanden war, bauten sie den Rock in der heutigen Ballonform nach.
   Um genügend Rauch zu erzeugen, montierten sie an der Unterseite eine Metallschüssel und entzündeten mit Stroh und Schafwolle ein Feuer. Und siehe da, der Ballon hob ab und entschwebte ihren Blicken.
   In weiterer Folge kam man zu dem Entschluss, die Ballonfahrt mit Tieren zu versuchen. Man nahm dazu eine Ente, einen Hahn und einen Hammel.
   Als der Ballon gelandet war, stellte man mit Entsetzen fest, dass der Flügel des Hahnes gebrochen war - vermutlich war der Hammel daraufgestiegen.
   Nun kamen die Menschen als Ballonfahrer an die Reihe. Ludwig XVI. hat dies jedoch auf Grund des gebrochenen Entenflügels verboten. Er stellte jedoch frei, zum Tode verurteilte Sträflinge im Ballon mitzunehmen.
   Daraufhin protestierten die adeligen Herren und boten sich selbst als Ballonfahrer an. Es wurden sehr viele Fahrten unternommen.
   Aus dieser Zeit stammen auch noch viele Bräuche, die wir in die Gegenwart übernommen haben.
   Da die adeligen Herren sehr viel Grund und Boden hatten, wurde jedem, der mit einem Ballon gelandet war das Grundstück geschenkt und geadelt. In der heutigen Zeit gehört ebenfalls ein Quadratmeter Grund dem Ballonfahrer, jedoch mit der Einschränkung, einen Zentimeter über dem Boden.

Es wurden 4 sehr wichtige Regeln aufgestellt:

1. Ein Ballon wird gefahren und nicht geflogen.

2. Alle Ballonfahrer sind perdu.

3. Die Ballonfahrer dürfen keinesfalls den adeligen
   Namen den sie bei der Ballontaufe bekommen, vergessen.

4. Jeder Ballonfahrer, der sieht, dass ein Ballon landet oder    aufgerüstet wird, muss hingehen und fragen, ob er helfen
   darf.

   Wer gegen eine dieser vier Regeln verstößt, muss in der Höhe von einer Flasche Spiritus Vini (Sekt oder Champagner) bestraft werden.

   Die Ballone wurden dann ständig bis zum heutigen Stand der Technik weiterentwickelt. Die Hülle ist nun nicht mehr aus Papier, sondern aus Kunstseide und mit Teflon beschichtet. Der Ballon wird mit Propangas beheizt und besitzt zur Sicherheit zwei Brennersysteme. Der Korb ist nach wie vor aus Weidengeflecht, das sich am besten bewährt hat und flexibler als Metall ist. Die Urform des Ballons hat sich bis heute kaum verändert.

   Ballonfahren ist eine sehr schöne Sportart und hat noch allen Mitfahrenden viel Freude bereitet.

   Ich bin mir sicher, dass es dir ebenso ergeht.

Dein Ballonfahrer-Pilot